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Corona und ich – ein sehr persönlicher Einblick

Heute am 18.03. 2020 ist mein Yogastudio nun den ersten Tag geschlossen und es fühlt sich irgendwie komisch an. 

Morgens war ich erst mal einkaufen, ganz normaler Wocheneinkauf – keine Hamsterei – und im Autoradio läuft Tina Charls – I love to love. Irgendetwas passiert in mir, die Schleusen öffnen sich und mein Gesicht ist klitschnass, voller Tränen. Es fühlt sich an, wie ein „Aufatmen“, ich habe das Gefühl, dass Druck entweicht. 

Ja irgendwie auch kein Wunder. Corona trifft mich, wie ein harter Schlag in die Magengrube. Ich bin eh angeschlagen, die Studioproblematik und die Sorge zeitnah neue, passende Räumlichkeiten zu finden, rauben mir schon seit Monaten den Schlaf. Im Januar verstarb meine Schwiegermutter und so musste ich, was für mich selbstverständlich ist, erst mal meinem Mann die Stange halten, das geht dann einfach mal vor, da wartet alles – Punkt. Da mein Mann keine Geschwister hat und leider auch kein Vater mehr da ist, hängt nun alles an uns. Von Bestattung bis Wohnungsauflösung, ganz alleine – keine Hilfe. Wer mich kennt, kann sich vorstellen, dass es nicht mein Ding ist, einfach eine Firma zu beauftragen und zu sagen „Räumt die Bude leer und fertig“ – ich finde das ist für ein Leben und dessen Ende unwürdig. Sicherlich gibt es Konstellationen, bei denen es nicht anders möglich, ist z. B. wenn man weit entfernt in unterschiedlichen Städten wohnt. Durch das insgesamt wochenlange Räumen der Wohnung konnten wir das mental gemeinsam ganz gut verarbeiten, da wir dadurch immer im Gespräch miteinander waren und es hat uns auch nach über 20 gemeinsamen Jahren wieder gezeigt, was wir für ein gutes Team sind. Körperlich aber kriechen wir buchstäblich am Zahnfleisch, kein Wunder seit Anfang Januar bis Anfang März eine 7-Tage-Woche und jetzt das – Corona Covid-19. Schlag auf Schlag und die Frage in meinem Kopf, wann hört das jetzt endlich bitte mal auf – es ist genug.

Ich muss nun das Studio schließen, zunächst 5 Wochen – Existenzangst kommt in mir hoch und zwar in der reinsten Form. Zwei Tage nicht richtig geschlafen und erst mal akute und notwenige „Krisenbewältigung“ betrieben, man funktioniert halt und tut was nötig ist – auch um 4 Uhr nachts werden Emails an Teilnehmer geschrieben, da an Schlaf eh nicht zu denken ist. Was passiert da? Wie soll ich das schaffen? Kann ich das Studio überhaupt halten, mit all den Kosten die weiterlaufen (und das ist nicht wenig) ohne irgendwelche Einkünfte? Was bedeutet das finanziell für mich? Was passiert, wenn ich dem Vermieter die Miete nicht pünktlich zahlen kann – dann hat er das Recht, mir die fristlose Kündigung auszusprechen!? OMG!? Existenzrechenaufgaben vermischen sich mit Emotionen. Am Ende steht fest, die gute Nachricht ist: das Studio wird das finanziell überleben, aber ich muss deutlich Federn lassen, … wie jeder von uns in dieser Situation, der eine mehr – der andere weniger. Jeder hat in dieser Zeit sein persönliches Päckchen zu tragen, ggf. auf unterschiedlichen Ebenen. 

Tja, was nun? Kopf in den Sand stecken ist nicht, aufstehen, Krönchen richten und nach neuen Ideen und Lösungen suchen. Aber das braucht auch erst mal 1-2 Tage bis man da „innerlich“ wieder aufsteht. Ich hab schon einige schöne Ideen, Mikrofon und diverses Equipment ist bestellt für ein paar hoffentlich nette Videos für euch – mal sehen, ob ich das hinbekomme, natürlich mit Hilfe meines wunderbaren Mannes – das muss an dieser Stelle hier mal deutlich erwähnt werden.

Jetzt und hier wird vielleicht auch mal der „Mythos Yogalehrer“ etwas „entzaubert“, ich wollte schon länger einen Artikel darüber schreiben, da viele meiner Teilnehmer glauben, der Yogalehrer schwebt unentwegt auf Wolke 7 ist immer tiefenentspannt, glücklich, hat immer gute Laune, ohne Sorgen, Ängste und Probleme und vor allem auch immer gesund und fit wie ein Turnschuh!?  Da darf nichts zwicken oder zwacken!? Was DU bist krank!? Ähh – ja, kann vorkommen, dass ich auch mal krank bin, sorry! Wie ihr seht, bin auch ich nur ein ganz normaler Mensch aus Fleisch und Blut, mit Höhen und Tiefen, Glück und Trauer, wie jeder andere eben auch. 

Wovon ich natürlich trotzdem als jemand der sich viel mit Yoga, Meditation usw. beschäftigt profitieren kann, ist, dass ich aufgrund langjähriger Erfahrungen und Weiterbildungen eigentlich weiß, was ich tun kann, damit ich den Kopf wieder nach oben bekomme. An der Umsetzung scheitert es trotzdem auch manchmal. Hinweis: normaler Mensch ;) 

Als meine Schwiegermutter im Januar verstarb, wurde mir sofort bewusst – o.k. Dagi – jetzt musst du die „Starke“ sein und deinem Mann die Stange halten – aber wie, wenn ich selbst schon so angeschlagen bin durch die Studiosituation/Raumsuche und auch noch meine Yogastunden entspannt meistern soll? Wie soll das gehen? Also irgendwie muss ich mich auf die Reihe bekommen!  Im Gespräch und Austausch mit einer lieben Freundin, hat sie mir das 6-Minuten-Tagebuch * empfohlen. Hier nimmt man sich jeden Morgen und jeden Abend jeweils 3 Minuten Zeit um die Fragen im Tagebuch zu beantworten, wie z.B. Was würde den heutigen Tag wundervoll machen? Was habe ich heute Gutes für jemanden getan, tolle Dinge, die ich heute erlebt habe, Ich bin dankbar für… Das Tagebuch hat meinen Blickwinkel innerhalb von nur 2 Tagen wieder deutlich geändert und mich extrem fokussiert, auch im Bezug auf mein Yogastudio konnte ich nach einigen Tagen in meinem Tagebuch selbst nachlesen, dass Aufgeben (ich gestehe, dass ich das im Dezember aufgrund der äußeren Umstände schon mal alles hinschmeißen wollte) im Grunde keine Option für mich ist… denn jeden Tag stand da sinngemäß: Was hat dich glücklich gemacht? Und meine Antwort war jeden und jeden Tag von Montag bis Freitag  immer und immer wieder dieselbe: Das Geben von Yogastunden! Das hat mir trotz des ganzen „äußeren“ Ärgers wieder bewusst gemacht, dass das genau das ist, was meine Leidenschaft ist, nämlich dass ich andere Menschen berühren und glücklich machen möchte. Wenn ihr nach einer Yogastunde mit einem glücklichen Lächeln nach Hause schwebt, ist das mein größter Lohn und daraus ziehe ich mein persönliches Glück.

Tja, was bleibt nun zunächst  zum jetzigen Zeitpunkt als Resüme der ganzen Corona-Pandemie-Schließung? Auf der einen Seite Kosten die weiterlaufen, ohne Einkünfte, d.h. deutliche finanzielle Einbußen, aber das Studio wird es überleben. Auf der anderen Seite bringt mir die Corona-Schließung persönlich und privat Zeit und Ruhe, all das, was in den letzten Monaten so passiert ist ggf. auch zu verarbeiten, neue Ideen zu entwickeln, mich auch zu entspannen und zu regenerieren. Es bringt mir die Zeit, meinen Bürokram und auch unser Haus wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen, in den letzten Wochen kam das aufgrund der Ereignisse viel, viel zu kurz, übersetzt – es sieht hier aus wie Bombe ;) 

Ich möchte euch hier nochmals wärmstens dieses wundervolle Tagebuch * ans Herz legen, kauft es euch, nutzt es und seid glücklich! Vielleicht verschenkt ihr es auch an einen Menschen der euch am Herzen liegt? 

Das 6 Minuten Tagebuch

Beschreibung Covertext:

„Das wirkungsvollste Instrument zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Glück ist kein Zufall, sondern eine Frage der Einstellung und Denkmuster. Nutze die praxiserprobten Prinzipien der Positiven Psychologie, um dein Wohlbefinden zu deinem persönlichen Projekt zu machen – 3 Minuten am Morgen und 3 Minuten am Abend, mit denen du dein Leben Tag für Tag ein bisschen besser machst.“

In diesem Sinne, passt fein auf euch auf, bleibt gesund, ich drücke euch virtuell ganz doll. 

Ein herzliches Namasté, eure ganz stinknormale Dagi 

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